Attac fordert umfassende Schuldenstreichung
Seebeben im Indischen Ozean
05. Jänner 2005
10:54 Attac fordert umfassende Schuldenstreichung
Globalisierungskritiker: "Gleichzeitig spenden und kassieren ist keine gute Politik"
Wien - Globalisierungskritiker haben eine "bedingungslose und umfassende Schuldenstreichung" für die von der Flutkatastrophe betroffenen Länder gefordert. "Es kann nicht sein, dass die Menschen weltweit Millionen zur Unterstützung der Opfer spenden, während gleichzeitig Regierungen und Banken der Industrieländer Milliarden aus den betroffenen Ländern herauspressen", sagte Karin Küblböck von der Nichtregierungsorganisation Attac Österreich laut Aussendung vom Mittwoch.
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bezahlte EinschaltungenAttac Österreich und Deutschland würden dabei den Aufruf des internationalen Netzwerks "Jubilee South" unterstützen, erläuterte Küblböck. Dieses werde die Gläubiger bei ihrer am Donnerstag stattfindenden Geberkonferenz zu umfassenden Schuldenerlassen auffodern. Wiederaufbau und soziale Absicherung der Bürger müssten "absoluten Vorrang" vor dem Schuldendienst haben. "Illegitime Schulden, wie z. B. an Diktatoren vergebene Kredite, sind gar nicht mehr zu bezahlen", forderte Küblböck.
Die Globalisierungskritiker warnen aber davor, die Diskussion lediglich auf von Naturkatastrophen betroffene Länder zu beschränken. "Die Schulden sind ein Strukturmerkmal eines ungerechten Weltwirtschaftssystems und kosten, ob mit oder ohne Tsunami, täglich tausende Menschenleben", betonte Küblböck. Sie verweist dabei auf die Finanzkrise in Südostasien 1997/98, die wegen der Politik des Internationalen Währungsfonds (IWF) dazu geführt habe, dass in Indonesien über 20 Millionen Menschen ihre Arbeit und Existenz verloren hätten und viele verhungert wären.(APA)
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